Honda Bike-Test 2015

Bikes, Blogger und einmal ab ins Beet

Diese Woche lud Honda Deutschland Blogger, Internetzer und Fachpresse aus dem Bike-Bereich zum ausgiebigen Testfahren in das Hotel Brunnenhof nach Weibersbrunn ein. Eine spannende Sache, der ich dieses Jahr zum ersten Mal beiwohnen durfte. Der Männe musste mit, das war klar. Zum einen fährt er ja besser als ich und kann damit andere Testeindrücke abliefern, zum anderen schafft man zu zweit ja auch doppelt so viele Bikes an einem Tag.

Das Event sollte um 9 Uhr starten. Und so ging es für uns früh um 6 aus den Federn. Schnell einen Kaffee rein, Klamotten ins Auto gepackt und ab nach Weibersbrunn. Das Wetter war schon um viertel nach sieben herausragend und dementsprechend natürlich auch unsere Laune. Als wir um halb neun in Weibersbrunn ankamen, wurden wir sehr herzlich vom Honda-Team um Oliver Franz und den Bike-Bloggern aus ganz Deutschland (und Ingolstadt :-)) begrüßt. Persönlich kannte ich bis dato keinen der Anwesenden, aber es passte einfach sofort. Nach einem kurzen Plausch zogen wir uns um und trafen uns im Innenhof des Hotels zur Vorbesprechung mit Oliver.

Oliver wies uns kurz ins Procedere ein:

  • Bike aussuchen,
  • an der Anmeldung seinen Namen und die Bike-Nummer angeben,
  • losfahren,
  • Spaß haben.

Als Stütze für die weniger Ortskundigen gab es drei verschiedene Routenpläne, grundsätzlich konnte man jedoch frei Schnauze fahren.

Ich blickte mich zielstrebig in dem Bike-gefüllten Innenhof um und da stand das Objekt meiner morgendlichen Begierde; die Fireblade. Sie lächelte zu mir rüber, ich lächelte zurück, die Sache war klar. Arsch drauf – MEINS. Frank entschied sich für eine CBR 600 und so rollten wir mit der Blogger-Runde los.

Fireblade

Das Erste, was mir an der Fireblade auffiel, war die Höhe. Obwohl sie im Vergleich zu meiner Lady viel zierlicher wirkt, ist sie mit 82 cm deutlich höher, was meiner Körperhöhe jedoch sehr entgegenkommt. Außerdem fühlt sie sich super leicht an und man sitzt ziemlich aufrecht (für eine Supersportler). Ich war fast ein wenig ungläubig, dass ich hier echt eine 1000er-Rennmaschine unterm Hintern haben sollte. Zündschlüssel drehen, Starter drücken, „joooaaaaaa, netter Sound“. Meine Lady ist dagegen echt leise, aber das ist sie leider auch gegen alle anderen Bikes :-(. Egal, dafür sieht sie immer noch sehr geil aus :-).

Zurück nach Weibersbrunn:

Auf einer nagelneuen und auch noch fremden Maschine zu sitzen, fühlte sich schon erst mal ganz schön seltsam an. Aber der Sound, den die nette kleine Akrapovic-Anlage von sich gab, wenn man die Lady mal „kitzelte“, der wischte alles Koppgeblubber weg und in meinem Kopf machte sich nur noch ein langezogenes „wuuuoooaaawwwwgeiiiiilll“ breit. Worüber ich witzigerweise zu diesem Zeitpunkt keine Sekunde nachdachte war, dass eine neue Maschine logischerweise auch neue Reifen drauf hat. Dazu aber später mehr.

Wir drehten eine kleine Runde zum Warmwerden. Die Fireblade fährt sich unglaublich sanft. Beim Schalten ruckelt nichts, die Gänge gehen butterweich rein. In der Schräglage spürt man sie überhaupt nicht. Eine echte Lady. So langsam kam ich mir vor wie ein Steinzeitmensch, der sonst das Fleisch immer roh gefressen hat und dem man auf einmal einen Weber-Grill hinstellt.

Zurück am Hotel wollte Frank die große Lady selbstverständlich auch mal fahren. Ich entschied mich für die CB1000R, ein schickes Naked Bike. Sowas bin ich natürlich auch noch nie gefahren, hat mich aber schon immer mal gereizt.

cb1000r

Die Blogger-Gruppe verteilte sich an dieser Stelle, da die einen die Crosstourer und das DCT-Getriebe testen wollten und andere es auf die 125er und die Roller abgesehen hatten. In der Hoffnung, ein paar coole Bilder mit der GoPro aufzuzeichnen, schnallte ich mir das gute Stück um und ließ sie mitlaufen. Da Frank ja wesentlich besser fährt als ich, hoffte ich auf ein paar schicke Aufnahmen von ihm. Wir bzw. ich bekam mehr zu sehen, als uns lieb war.

Da wir die Strecke jetzt schon einmal gefahren waren und die Kurven vertrauter waren, fuhren wir die gleiche Strecke nochmal. Frank verlangte der Fireblade selbstverständlich deutlich mehr ab als ich. Gut 2 Kilometer vor dem Ziel zeigte die Lady dann aber ein nicht so ladylikes Verhalten, sie rutschte Frank unterm Arsch weg. Ich traute meinen Augen nicht, als ich sah, wie Frank aus einer fast 90-Grad-Kurve – zum Glück nicht sonderlich schnell, dafür aber mit ziemlicher Schräglage – heraus beschleunigen wollte und sich dann einfach HINGELEGT HAT!!!. Schön elegant und gleichmäßig in die Böschung, ganz knapp zwischen Leitplanke und Grenz-Poller durch.

Er war noch nicht ganz fertig gerutscht, da stand er zum Glück schon wieder halb und fluchte wie ein Bauarbeiter. Mei-ne Fre-sse!!! Ich hab die CB noch nicht abgestellt, da war er schon fluchend dabei, die Maschine wieder aufzurichten (zum Glück ist die so leicht und Männer, die fluchen sind meistens gesund). Beide hatten nicht viel abbekommen, Frank glücklicherweise noch weniger als das Bike, bzw. eigentlich nur seine Lederkombi.

Fassungslos begutachteten wir das Bike und die Rutsch-Stelle, auf der Suche nach dem Grund für das Dilemma. Hier wurde uns schnell klar, was die Ursache war. Das Arschloch in der Geschichte war der neue Reifen. Der Asphalt war an dieser Stelle nicht besonders griffig und dazu noch kalt, da es recht früh war. Die Reifen hatten sicher auch noch keine nennenswerte Temperatur und der Teil, der mit dem Asphalt bei der Schräglage in Berührung kam, der war noch nicht abgefahren. Und wir wissen ja, wie rutschig neue Reifen sein können. Jetzt sogar ganz genau.

Während wir uns einen Kopp machten wegen des beschädigten Bikes, dem Tag und überhaupt, kamen zwei Jungs von Honda angefahren, um nach uns zu sehen. Habe selten etwas Trockeneres erlebt, als diese zwei. Mit einem Schulterklopfen meinte der Eine nur:  „Hier steigt jedes Jahr irgendeiner falsch ab, das ist normal. Fahr zurück, such Dir n anderes Bike aus und hab Spaß.“  Da die Maschine zum Glück noch ansprang, fuhr Frank sie auch zurück und nach einer kurzen Kaffee-Pause ging es weiter.

Hier möchte ich mich auch nochmal bei den Jungs im Besonderen bedanken, die uns echt das schlechte Gewissen genommen und damit den Tag gerettet haben. Die waren einfach super nett und haben sich den ganzen Tag um alles und alle gekümmert. Selbstverständlich gilt der Dank auch an das gesamte Honda-Team, die uns gut organisiert und mit viel guter Laune einen super Tag beschert haben.

Meine nächste Wahl war die CB650F, Frank testete die Crossrunner mit DCT-Getriebe – eine super spannende Angelegenheit. Nach einer kurzen Einweisung ging es los.

cb650f

Die CB und ich verstanden uns auf Anhieb gut, ich fand sie „ganz süß“ und ich muss gestehen, ich habe mich über den Tag total in sie verliebt. Am Anfang fiel sie mir aber eigentlich gar nicht so auf. Sie ist „untenrum“ ein wenig schüchtern. Nachdem ich sie aber – da nix anderes frei war – ein paar Ausfahrten später nochmal hatte und einen nervigen Autofahrer überholen wollte, hab ich mal ein bisschen doller am Hahn gezupft und durfte mit Erstaunen feststellen, ab 6000 Umdrehungen lässt die Kleine die Sau raus. Da wird aus Enrique Iglesias ein bisschen Rammstein.

Nach einem ausgiebigen Mittagessen und einer Info-Präsentation zu den 2015-er Modellen und dem DCT-Getriebe testeten wir fleißig weiter, jedoch nicht mehr sooo spektakulär, wie am Vormittag. Immerhin kamen wir an dem Tag auf 10 Bikes. Damit hätte ich am Morgen echt nicht gerechnet.

Da ich gerne zu jedem Bike etwas schreiben möchte, beschränke ich mich hier auf meinen Erlebnisbericht von diesem Tag.

Ein Feedback zu den getesteten Bikes bekommt ihr nächste Woche, denn heute wird es eng, da ich mich morgen früh „leider“ auf den Weg nach Nürnberg machen muss, um mit meiner liebsten Schwägerin und ein paar Buben dem Rock-Ensemble von AC/DC zu lauschen. Selbstverständlich fahren wir da stilecht mim Bock hin :-). Dieses Mal aber mit der Domi.

Kommende Woche bekommt Ihr dann Informationen zu den folgenden Bikes:

Leider ist die True-Adventure nicht dabei gewesen, aber sie existiert, „sie fährt und sie fährt gut„. Hoffen wir auf nächstes Jahr.

An dieser Stelle noch ein dickes sorry an den Griesi, nächstes Jahr fährst Du die Blade als Erster :-).

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