Sommer …
… die schönste Zeit im Jahr. Vor allem, wenn man so ein Sonnenanbeter ist wie ich. Deswegen ist wohl klar, dass unser Urlaub auch dieses Jahr ans Meer ging. Nach Mallorca, um genau zu sein, meiner „alten Heimat“.
Warum Mallorca? Die perfekte Insel für Motorradfahrer
Ich liebe die Insel und kann wirklich nur jedem empfehlen, sie wenigstens einmal zu besuchen. Fernab vom Ballermann hat sie nämlich unglaublich viel Schönes zu bieten. Ob für Familien, Sportler, Paare, Singels, es ist einfach für jeden was dabei. Und ganz besonders für Motorradfahrer 🙂 .
Für uns stand dieses Jahr das erste Mal so eine Art Familienurlaub an. Mit meiner Schwägerin und ihrem Mann haben wir uns im Landesinnern eine Finca gemietet. 10 Tage Malle. Wir wollten von allem ein bisschen. Bisi Strand, bisi Sehenswürdigkeiten und natürlich auch bisi Action. Da kommt für Biker dann halt am ehesten Motorradfahren in Frage.
Was liegt also näher als die Chance zu nutzen, Mallorcas wunderschönes Gebirge, die Serra de Tramuntana, mit dem Bike zu erkunden? Einschlägige Erfahrungen aus meiner Jugendzeit auf Malle haben mich jedoch zu der Erkenntnis gebracht, dass für eine Gebirgserkundung einzig das Motorrad das richtige Fortbewegungsmittel ist. Bei allem anderen empfehle ich die Kotztüte mit verstärktem Spritzschutzboden und starke Nerven.
Planung und Bike-Verleih auf Mallorca
Nach neun Tagen Bike-Abstinenz freute ich mich deswegen ganz besonders, als wir Samstag Abends zu Mallorquin Bikes in Felantix (Fellanitsch gesprochen 😀 ) fuhren, um unsere Bikes für Sonntag in Empfang zu nehmen.
Reserviert hatten wir die Bikes schon von Deutschland aus. Das geht bei Mallroquin Bikes mega unkompliziert. Anrufen, sagen wann man kommt und was man haben möchte, freuen, fertig.
Auf den Verleih aufmerksam wurden wir bereits vor zwei Jahren. Ein Bekannter gab uns den Tip, als wir im Urlaub da waren, dass der Verleih besonders mit den gut gewarteten Maschinen und den gut gepflegten Leihklamotten heraus sticht.
Leihbikes in Spanien sind so eine Sache. Ich bin bestimmt nicht ängstlich oder ein „Warnwestenfahrer“, aber ich glaube, ich würde mir nicht unbedingt beim Moped-Verleih um die Ecke dort einfach mal eben so ein Bike leihen, wenn ich mit der Maschine durchs Gebirge eiern möchte. Auch hier habe ich schon meine einschlägigen Erfahrungen gesammelt 🙂 .
Bei Mallorquin Bikes ist das anders. Die gibt es auch schon seit nunmehr 12 Jahren auf der Insel. Angefangen haben sie damals noch mit einem Fahrradverleih. Heute gibt es nur noch motorisierte Zweiräder zu mieten. Diese sind immer top gewartet, dank eigener Werkstatt. Auch Klamotten muss man nicht unnötig mitschleppen, die Auswahl an Leihausrüstung ist riesig.
Erste Eindrücke und Ausstattung – Bereit für die Tour
Als wir also in Felantix ankommen, werden wir erst mal super nett durch Marion in Empfang genommen und bekommen einen Kaffee. Marion bittet uns um ein paar Minuten Geduld, da eine der vier Maschinen gerade erst von einem Ausflug zurück kommt und durchgecheckt werden muss.
Während wir warten, gehe ich ein wenig durch die Vorhalle und schaue mir die Bikes an. Neben den „Standards“, wie der F 650 GS bis hin zur R 1200 GS hat man hier aber auch die Möglichkeit, die neusten BMW-Modelle zu testen, wie zum Beispiel die S1000XR, die S100R oder die R Nine T. Eine beachtliche Auswahl von über 40 Bikes hat sich der Verleih hier mittlerweile aufgebaut.
Marion bringt uns dann ein Stockwerk höher in den Bekleidungsbereich. Mit geübtem Blick findet sie schnell die richtigen Kleidergrößen für uns und wir sind von Kopf bis Fuß ausgestattet. Ob Klamotten, Stiefel, Helme oder Handschuhe, alles ist da.
Dann sind die Bikes fertig. Auf uns warten drei BMW F 650 GS mit jeweils 50 PS und eine F 650 GS mit 2 Zylindern und 71 PS. OHNE KOFFER!!!! Die 2-Zylinder Maschine bekommen wir netterweise zum gleichen Preis wie die drei Anderen, weil vier gleiche Maschinen zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung standen (anderweitig ausgeliehen). Ich warte einen Moment um zu sehen, wer welche Maschine bevorzugt und rechne eigentlich damit, dass einer der beiden Jungs sich die 2-Zylinder krallt. Nix. Bevor die es sich noch anders überlegen, nehm ich die halt. „Bisi niedrig für mich, aber wird schon gehen“, denke ich. „Ganz anders als meine Domi. Ok, ist auch ein 2-Zylinder.“
Bestens ausgestattet und mit vollem Tank treten wir die Heimreise an. Selbstverständlich nicht auf dem kürzesten Weg. Wir gurken kreuz und quer durch den Campo und nutzen die Fahrt, um uns mit den Maschinen vertraut zu machen. Von vornherein bin ich mit dem Gedanken an den Trip heran gegangen, dass ich einfach nur Spaß haben will und es ganz gemütlich angehen lasse. Da ich die Einzige bin, die sich auf der Insel auskennt und wir davon unabhängig zwei Männer dabei haben, die man sogar auf dem heimischen Rewe-Parkplatz aussetzen könnte, ohne dass sie nach hause finden würden, werde ich zum Guide auserkoren und soll am kommenden Tag voraus fahren.
Auf der Finca angekommen, begutachten wir die Bikes erstmal genau. Immerhin ist es für uns alle das erste Mal, das wir eine BMW fahren. Dafür isses echt ok, befinden wir und setzen uns auf die Terasse fürs Feierabendbier.
Die Tour durch die Serra de Tramuntana – Start im Herzen der Insel
Am nächsten Morgen starten wir schon recht früh. Wir haben uns am Vorabend überlegt, dass wir erst mal über Inca in die Berge rein fahren, dann nach rechts zum Cap Formentor, da das ab mittags immer total überlaufen ist. Danach den Weg wieder zurück und weiter runter zur Bucht von Sa Calobra. Weiter über Sóller, Deià und Valledmossa, wo wir dann langsam das Gebirge verlassen und uns quer durch die Insel wieder rüber nach Felanitx zum Bikeverleih begeben wollen. Diese Tour sollte tagfüllend sein.
Bis Inca geht es von unserer Finca aus recht langweilig gerade aus. Aber wenn man aus Inca raus kommt und der Straße in Richtung Selva und Lluc (Juk gesprochen) folgt, kommen schon die ersten Kurven.
Da Mallorca zu einem Großteil von den Einnahmen lebt, die die Radfahrer jedes Jahr auf der Insel lassen, ist die Insel immer bemüht, dass die Straßen erstklassig asphaltiert sind. Dass wir Biker davon profitieren, bekommt man hier direkt zu spüren und stimmt mich auch für den Rest des Tages gnädig mit den nacktbeinigen Nervensägen 😀 , denn die Straßen sind durch und durch super, ja man könnte schon sagen besser, als in Deutschland.
Meinen Plan es ganz gemütlich angehen zu lassen, schmeiße ich kurz hinter Selva über den Haufen. „Scheiß auf gemütlich, bei DEN hammergeilen Kurven und Serpentinen“, denke ich mir. Ich weiß nicht was es ist, aber irgendwie ist mein sonst oft doch leider etwas blockierter Kopf auf einmal frei von allem. Ich eimer um die Kurven, wie ich es vorher noch nie hinbekommen habe und habe einen mega Spaß. Die Maschine lässt sich so super handeln und in die Kurven legen, wie ein Fahrrad. Das Grinsen in meinem Gesicht wird immer breiter. Viel bremsen muss man bei der GS auch nicht, man kann ganz hervorragend mit der Motorbremse arbeiten.
Irgendwann sehe ich im Rückspiegel, dass außer meinem Männe erstmal Niemand dahinter ist. Ich habe gar nicht gemerkt, dass ich so drauf gedrückt habe und mache erst mal langsam. „Was war das denn?“ – schießt es mir durch den Kopf … „Das war ja mal geil, wieso fahre ich denn sonst nicht so?“ Lieber nicht länger drüber nachgedacht. Als die anderen aufschließen, geht es weiter.
Atemberaubende Kurven und Ausblicke am Cap Formentor
Bei Lluc gabelt sich die Straße und wir fahren nach rechts und damit erstmal langsam aber sicher wieder aus dem Gebirge raus Richtung Pollenca. Bis Port de Pollenca wird es nun wieder etwas fad, aber hier steigt man wieder in ein wunderschönes, serpentiniges Stück Straße ein. Vom Verkehr her geht es auch noch, es gibt immer wieder gute Stellen, an denen man die Reisebusse und Mietwagen gut überholen kann. Ich bin so froh, dass ich auf dem Motorrad sitze und nicht in so einem ätzenden Bus, zusammengepfercht mit ‚zig anderen Touris. Oder in einem Auto. Allein bei dem Gedanken diese Strecke mit einem Bus oder Auto fahren zu müssen, wird mir schon fast schlecht. Aber viel Zeit darüber nachzudenken habe ich nicht, denn die Aussicht auf dieser Strecke und die Gerüche sind einfach überwältigend und ziehen mich von den Gedanken weg.
Ich liebe den Geruch der Pinien, der einen auf Mallorca fast immer umgibt. Dieser Geruch ist für mich ganz fest mit der Insel verankert. Hier an den Felsen, entlang der Küste ist alles voll mit Pinienwäldern. Dazu dieses wahnsinns Panorama … Ich bin total überwältigt. Ehrlich gesagt kann man mit Bildern gar nicht wiedergeben wie schön es ist, dort lang zu fahren, dieses Panorama zu sehen und die Gerüche einzuatmen. Deswegen kann ich echt jedem nur empfehlen, diesen Trip mal zu machen.
Am Leuchtturm hat man die Möglichkeit etwas zu essen, allerdings zu ungefähr 150 % des regulären Preises, weswegen ich eine Selbstversorgung nur empfehlen kann.
Hier kommen wir zu einem ersten Austausch unserer Eindrücke zu den Bikes. Während ich immer noch total begeistert bin vom Handling der GS, geht es meiner Schwägerin mit ihrer 650er leider nicht so gut. Die beiden passen irgendwie einfach nicht so zueinander, stellen wir fest. Das muss aber am Bike liegen, denn zu hause fährt Nicole alles was zwei Reifen hat, ob Harley, Straßenmaschine oder Rennmaschine. Ähnlich wie mein Männe, hat sie nämlich eigentlich eine echte Bikeaffinität und weiß sowohl mit ihrer Harley, als auch mit ihrer R1 umzugehen. Liegt wohl in der Familie, bei den beiden. Warum mir die GS, der man böse den Namen Gummikuh hinterher ruft, so liegt, frage ich mich bis heute. Jedenfalls kann ich nix bestätigen, dass etwas mit einer Gummikuh zu tun hat. Für Malle ist sie ein sehr geeignetes Bike. Den Jungs ist es eh fast egal, was man ihnen unter den Hintern setzt, hat es zwei Reifen, wird es halt seinen Gegebenheiten entsprechend gefahren 😀 .
Nebenbei stellen wir fest, dass erstaunlich wenig Biker da sind. Dafür quetschen sich jede Menge Autos und Busse auf den kleinen Parkplatz vor dem Leuchtturm. Mit uns ist lediglich noch eine Gruppe von 6 Spaniern mit dem Bike da, die sich auch zeitgleich mit uns wieder auf den Rückweg macht. Gerade rechtzeitig, bevor es dort zu voll wird.
Sa Calobra – Ein unvergesslicher Zwischenstopp in der Bucht
Und so schrauben wir uns wieder zurück in die Berge, an Lluc vorbei in Richtung Sa Calobra. Diese Strecke ist mein Favorit. Hier reiht sich Serpentine an Serpentine. Was würde ich dafür geben, wenn diese Strecke mal für ein Super-Moto-Event oder etwas ähnliches gesperrt würde.
Ein wenig aufpassen muss man hier und da nur auf die freilaufenden Ziegen und Schafe, die sich manchmal ganz ungeniert mitten in einer engen Kurve an den schattigen Rand unter einen Felsvorsprung legen. Auch wir werden Zeuge einer solchen Situation. Mit seiner spanischen Gelassenheit beobachtet ein Schaf dann ganz ungeniert, wie sich die mit der Situation völlig überforderten Touris mit zwei Mini-Leihwagen aneinander vorbeiquetschen. Hat was von einem Comic. Da es die Autos nicht gebacken kriegen, schlüpfen wir mit den Bikes einfach zwischendurch. Und schon ist die Straße wieder frei vor uns, ein Traum.
Unten in der Bucht angekommen genießen Motorradfahrer den Vorteil, dass sie nicht auf den völlig überteuerten Auto-Parkplatz fahren müssen (30 Minuten kosten ca. 5 Euro). Sie dürfen bis ganz nach unten fahren. Ein Besuch dieser Bucht lohnt sich. Nach fünf Geh-Minuten erreicht man die eigentliche Bucht von Sa Calobra, die etwas versteckt liegt, aber leider auch kein Geheimtip mehr ist. Am schönsten ist es hier im Frühjahr und ab September/Oktober. Dann ist es nicht mehr so überfüllt. Durch den Steinstrand hat man super klares Wasser und der Blick in den Canyon des Torrent de Pareis ist wunderschön. Auch ein schöner Tipp für Kletterer, die man hier immer öfter antrifft.
Quer durch die Insel – Von Sóller nach Valldemossa
Nach einer kurzen Pause fahren wir wieder zurück und setzen unsere Fahrt Richtung Sóller fort. Auf dem Weg dahin kommen wir an den beiden Stauseen vorbei, die im mallorquinischen Gebirge liegen. Zuerst am Panta de Gorg Blau, dann am Embassament de Cuber.
Bei Sóller fahren wir Richtung Deià.
Kulinarische Pause in Port de Valldemossa
Langsam bekommen wir Hunger und so beschließen wir, bei Valldemossa etwas zu essen. Vom letzten Mal hat der Männe noch im Kopf, dass es in Port de Valldemossa ganz nett sein soll. Aber wie es da genau hingeht … Nö. Ich studiere kurz die Karte im Handy und habe dann eine ungefähre Idee. Die Strecke nach Port de Valldemossa hat es in sich. Der Inbegriff von Serpentinen und eine Straße, teilweise so schmal, dass ein zu breites Auto fast drin stecken bleiben könnte, zumindest wenn es ein Touri fährt.
An einem Felsvorsprung der über die Straße ragt, hängt auf einmal ein Mädel im Klettergurt. Als wir passieren, zieht sie fröhlich lachend die Beine hoch. Sowas gibt es auch nur in Spanien, denke ich mir grinsend. Dann bleiben wir tatsächlich stecken. Ein deutscher Touri hängt mit seinem Q5 an einer Engstelle fest, weil ihm ein Fiat 500 entgegenkommt. Beide starren sich ratlos an. Gott sei Dank hock‘ ich aufm Bike, denke ich mir abermals und wir schlüpfen wieder durch die Lücke.
So langsam merken wir, wie anstrengend bei all dem Spaß das Ganze doch ist und dass wir langsam mal wieder was zu essen vertragen könnten. Als wir ein paar Minuten später gegen 16 Uhr in dem malerischen kleinen Örtchen ankommen, merke ich erst, wie hungrig ich bin. Wir stürmen das Restaurant Es Port und fallen regelrecht über Brot, Oliven und Aioli her.
Das Restaurant ist übrigens sehr zu empfehlen. Von der Terasse im ersten Stock hat man einen wunderschönen Blick über die kleine Bucht und das Meer, der Service ist super und das Essen ausgezeichnet und zu einem fairen Preis. Fischfans kommen hier auch auf ihre Kosten, das Restaurant serviert täglich wirklich fangfrisch, was eben noch im Meer schwamm.
Zurück auf der Straße – Die letzten Kilometer zur Finca
Während wir hier so sitzen, bauen wir doch Alle ganz schön ab. Beim Fahren merkt man das gar nicht so. Wir lassen uns viel Zeit beim Essen. Fast schon zuviel, denn wir haben völlig vergessen, dass die Bikes bis 19 Uhr wieder in Felanitx sein sollten. Das sind gute 75 Kilometer, die sich durch die Serpentinen natürlich teilweise noch ganz schön ziehen. Gegen halb sechs satteln wir dann die Hühner und schrauben uns wieder den Hang hoch, Richtung Valldemossa.
Von hier aus fahren wir Richtung Sa Coma nach Santa Maria und über Consell am Ende doch noch schnell auf die Autobahn bis Inca, um etwas Zeit gut zu machen. Vorbei an Sineu, etwas umständlich über Manacor zurück nach Felanitx.
Am Ende haben wir gute 300 Kilometer auf der Uhr, waren über 9 Stunden unterwegs, wovon wir mehr als sechs Stunden reine Fahrtzeit hatten. Warum mir der Arsch weh tut, wundere ich mich jetzt auch nicht mehr.
Als wir um kurz nach 19 Uhr im Bike-Verleih ankommen, werden wir von Marion und Rainer wieder in Empfang genommen. Erstmal gibt es ein Feierabendbier … Das zischt und wir kommen mit den Beiden in ein nettes Gespräch.
Marion ist noch gar nicht so lange auf der Insel, erst seit einem guten halben Jahr. Sie kümmert sich hauptsächlich um das Büro, ist selbst natürlich auch Bikerin und fühlt sich auf der Insel mittlerweile richtig wohl.
Rainer ist schon länger dabei und hauptsächlich für die Enduro-Trainings und auch Straßentouren verantwortlich. Beim Gespräch mit ihm überkommt mich direkt der teuflische Plan, im Frühjahr mal einen Enduro-Kurs bei Mallorquin Bikes zu buchen. Dafür gibt es extra Gelände, welches sich Mallorquin Bikes von den örtlichen Grundbesitzern angemietet hat. Im Vergleich zu Deutschland hat man hier zu Enduro- und Motorsport ein anderes Verhältnis. So stehen dem Team wirklich schöne und große Areale zur Verfügung, die für jeden Schwierigkeitsgrad die passenden Voraussetzungen bereithalten. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten.
Beim Ausziehen der Leihklamotten fällt uns auf, dass der Männe wohl sein Höschen nicht wie erst gedacht im Auto, sondern in meinem Rucksack gelassen hatte. Da ich den aber am Vorabend auf der Finca ausgeräumt hatte, stand er jetzt in seiner Unterwäsche da und war „not amused“, zumal wir eigentlich noch das nächstgelegene Fastfood Restaurant stürmen wollten. Bei mir waren es wenigstens nur die Schuhe, die ich vergessen habe, da ich noch eine Sporthose drunter hatte. Also entschieden wir uns für Resteverwertung auf der Finca.
Wir verabschiedeten uns von Marion und Rainer und machten uns auf den Heimweg. Eigentlich wollte ich aber am liebsten da bleiben.
Fazit – Biken auf Mallorca: Sonne, Spaß und Freiheit pur
Auf Malle wurde mir mal wieder bewusst, was uns in Deutschland oft fehlt: Ein bisschen weniger von allem möglichen Scheiß. Das ergibt unterm Strich nämlich mehr Lebensqualität. Ab und zu sollten wir unser Leben mal ein bisschen entschleunigen. Das hat mir – trotz der Action – der Tag in den Bergen ganz besonders gegeben. In Deutschland ist das irgendwie nicht so einfach. Hier ist alles viel hektischer, egal wie sehr man sich bemüht, diesem Rhythmus entgegenzuwirken. Ich habe mal wieder gemerkt, wie wichtig das biken für mich ist und wie viel es mir gibt. Zusammen mit Menschen, die einem wichtig sind so einen schönen Tag zu haben, das sind immer wieder meine Highlights.
Auch wenn ich ein Schnee-Fan bin, so hoffe ich doch im Winter auf den einen oder anderen milden Tag, um mir die Zeit bis zum Frühjahr zu überbrücken. Und mal sehen, was mir der Supermoto-Kurs übernächste Woche bringt, vielleicht muss ich dann im Frühjahr beim Enduro- und Offroadfahren nicht ganz bei Null anfangen.
Abschließend: Warum Mallorca und das Biken immer wieder entschleunigen
Abschließend lässt sich sagen, dass Mallorca und das Motorradfahren auf der Insel eine ganz eigene Art der Entschleunigung bieten. Hier geht es nicht nur um die spektakulären Kurven und atemberaubenden Ausblicke, sondern um das Gefühl, den Alltag hinter sich zu lassen und in eine ganz neue Welt einzutauchen. Die Ruhe der Serra de Tramuntana, das Rauschen des Meeres am Cap Formentor und die kleinen, versteckten Straßen abseits des Trubels schaffen Momente, die uns erden. Auf Mallorca wird einem bewusst, wie viel Lebensqualität in den einfachen Dingen liegt: der Sonne auf der Haut, dem Fahrtwind und der Freiheit, das Leben in vollen Zügen zu genießen. Gerade in einer hektischen Zeit wie heute ist ein Tag auf dem Motorrad in dieser traumhaften Umgebung eine kleine Auszeit für die Seele – und zeigt uns, warum das Biken nicht nur ein Hobby, sondern ein Lebensgefühl ist.
Fotos:
Die Bilder sind teilweise von mir, teilweise von pixabay, da wir doch eher mit Fahren, als mit Fotos machen beschäftigt waren 🙂