Kategorie: Motorradhelme – Retro / Cross | Getestet: Seit Frühjahr/Sommer 2023 | Getragen mit: Scrambler, Enduro, Naked Bike, Rennmaschine, E-Bike
In diesem Artikel
Kurzfazit
Ein Helm mit Haltung: Der Bell Moto-3 verbindet Retro-Optik mit solider Technik. Kein Hightech-Wunder, aber ein stylischer Klassiker mit Kultfaktor. Ideal für alle, die lieber auffallen statt mitschwimmen.
1. Design & erster Eindruck
Der Bell Moto-3 ist nicht irgendein Retrohelm. Er ist eine Hommage an die 70er, verpackt in modernem Composite. Der Look? Radikal reduziert, mit klaren Linien und ikonischer Silhouette. Kein Schnickschnack, keine Belüftungsorgien, einfach ein Statement.
Schon beim Auspacken wird klar: Hier hat jemand ein Design-Manifest in Schale gegossen. Der hochwertige Lack, die klassische Form, das gestickte Logo, dieser Helm will nicht gefallen, er will auffallen.


2. Verarbeitung & Materialien
Die Außenschale besteht aus einer Fiberglas-Composite-Konstruktion. Leicht, aber stabil. Innen sorgt ein bequemes, herausnehmbares Innenfutter aus Veloursleder und Microfleece für Wohlfühlklima.
Alle Nähte sind sauber verarbeitet, das Finish ist top. Die drei Druckknöpfe auf der Stirn sind nicht nur optisch cool, sondern funktional, z. B. für die mitgelieferte Snap-on-Sonnenblende. Wer will, kann auch Googles montieren. Und ja, das sieht verdammt gut aus.
3. Tragekomfort & Passform
Bell bietet den Moto-3 in drei Schalengrößen an. Ein Pluspunkt für die Proportionen. Der Helm sitzt relativ snug, ohne zu drücken. Die Wangenpolster sind straff, aber nicht störend. Für Brillenträger eher ungeeignet, das sollte man vorher testen.
Lüftung? Nicht vorhanden. Dafür funktioniert die passive Belüftung durch das große Kinnteil bei schnellerer Fahrt ganz ordentlich. Für Hochsommer-Staus vielleicht nicht ideal, aber bei Bewegung kein Hitzestau.

4. Ausstattung & Handling
- Visier: Der Moto-3 kommt ohne festes Visier, stattdessen mit abnehmbarer Sonnenblende. Perfekt für den Einsatz mit Cross- oder Retro-Brillen.
- Verschluss: Klassischer Doppel-D, sicher, sportlich, vertraut.
- Belüftung: Keine einstellbaren Belüftungen, aber offenes Kinnteil sorgt für gute Luftzirkulation bei Fahrt.
- Bedienung: Schlicht gehalten, aber alles funktioniert zuverlässig.
- Gewicht: Subjektiv leicht, passt gut zu längeren Tagestouren. Herstellerspezifikation vs. Praxis: kein großer Unterschied.
5. Praxis-Performance
Wer den Bell Moto-3 trägt, entscheidet sich bewusst gegen Aerodynamik-Perfektion und für Charakter. Der Helm ist laut, Windgeräusche sind ab 80 km/h deutlich spürbar. Aber: Das Teil ist nicht fürs Pendeln gebaut, sondern für Abenteuer mit Stil.
Am Scrambler, Café Racer oder Vintage-Bike wirkt er wie ein fehlendes Puzzlestück. Wer mit Endurostiefeln, Jeans und Lederjacke unterwegs ist, wird sich hier stilistisch zuhause fühlen.
6. Technik & Extras
- Kommunikationssystem: Keine Vorbereitung für Intercom-Systeme – wer ein System nachrüsten will, muss basteln.
- Zubehör: Sonnenblende wird mitgeliefert, Pinlock oder sonstige Extras sind nicht im Lieferumfang.
- Pflege: Polster herausnehmbar und waschbar. Standardfliegen gehen mit mildem Reiniger gut ab – nichts Außergewöhnliches.
7. Style-Faktor
Der Moto-3 ist kein Helm für alle Tage – aber einer für echte Szene-Fans. Auf Retro-Bikes, Scramblern oder auch track-tauglich gestylten Naked Bikes macht er optisch eine Ansage. Wer Wert auf Design legt, findet hier einen echten Klassiker.




8. Preis-Leistung
Mit einem Preis von rund 350 – 400 Euro (je nach Farbvariante) liegt der Moto-3 im oberen Mittelfeld der Lifestyle-Helme. Dafür bekommt man keine High-Tech-Rakete, aber ein Stück Geschichte, neu aufgelegt, sicherheitskonform und verdammt stylisch.
9. Fazit & Bewertung
Der Bell Moto-3 ist kein Helm für alle Tage – aber ein Helm für Tage, die man nicht vergisst. Wer Retro nicht nur spielt, sondern lebt, bekommt hier ein authentisches Stück Motorradkultur, das nicht nur auf Fotos überzeugt.
+ Punkte:
- Legendäres Design mit Kultstatus
- Hochwertige Materialien & Verarbeitung
- Bequemer Sitz, gute Größenstaffelung
– Punkte:
- Laut bei höheren Geschwindigkeiten
- Eingeschränkter Komfort bei Sommerhitze
- Nicht ideal für Brillenträger
Den Moto-3 bekommst du u. a. direkt über bellhelmets oder bei gut sortierten Motorrad-Fachhändlern.
Disclaimer: Der Helm wurde über mehrere Wochen bei verschiedenen Touren getragen und auf Alltagstauglichkeit sowie Komfort geprüft. Es handelt sich um einen redaktionell unabhängigen Testbericht ohne Sponsoring oder Einflussnahme durch Dritte.