4 Motorradjeans, die es wert sind, ausprobiert zu werden

Hey Ladies, heute geht es um Motorradjeans! Wenn ihr auf der Suche nach einer neuen Hose für eure nächste Motorradtour seid, dann werdet ihr sicher bei motoqueen.de fündig. Ich habe vier Hosen aus dem Onlineshop getestet und euch meine pro’s und con’s aufgelistet.

Sicherheit geht vor

Bei Temperaturen um 35 – 40 Grad macht Fahren definitiv keinen Spaß mehr. Wenn die Luft auf Temperaturen kommt, die gefühlt nicht mal die Rennstrecke in Abu Dhabi auf den Asphalt bringen kann, dann verbarrikadiere ich mich lieber daheim und harre der Dinge.

Allein der Gedanke daran, mich in ’ne Lederkombi zu pressen, lässt mich in Schweiß ausbrechen. Aber auch bei weniger krassen Temperaturen, habe ich keine Lust, mich für die Fahrt zur Eisdiele immer direkt in ’ne Kombi zu drücken.

Was ist die Alternative?

Schiens. Und wir alle kennen Jemanden, der sich genau bei der einen kleinen Fahrt gemault hat, übersehen wurde, oder irgendetwas dergleichen. Eingebrannte Jeans sieht mega kacke aus, riecht eklig, ist sau aufwändig aus dem Gewebe zu popeln und ist so allgemein für mich dann absolut nicht erstrebenswert.

Zum Glück hat der liebe Gott aber irgendwann mal einer kleinen Leuchte 1965 die Idee mit den Aramidfasern (Aromatisches Polyamid) in die Birne gepflanzt. Und mittlerweile ist die Entwicklung und Umsetzung in der Bekleidung wirklich ein Traum. So geschah es dann dieser Tage, dass ich mir eine Kevlar-Jeans zulegte.

Bislang weder von den „Einheitsgrößen“ der Motorradbekleidungsindustrie in Bezug auf den weiblichen Körper überzeugt (mit diesem Thema ließe sich ein ganzes Buch füllen), noch bereit, für so ’ne Buchse annähernd das Gleiche auszugeben, dass mich ’ne Lederhose kostet, habe ich das Thema jedoch auf die lange Bank geschoben. Bis ich 2019 Laura kennengelernt habe. Laura hat den Motoqueen Shop ins Leben gerufen und hat es sich zur Aufgabe gemacht, mit der Motorradbekleidungsindustrie in Kontakt zu treten und darauf aufmerksam zu machen, dass eine Frau von 1,50 mit einer Kleidergröße 42 nicht unbedingt mit einer Frau von 1,80 und derselben Kleidergröße in einen Topf geschmissen werden kann. Sie steckt viel Herzblut und Engagement in ihre Arbeit und berichtet auf ihrer Website und auf Instagram regelmäßig über ihre Termine und Ideen mit den Herstellern.

Zurück aber zum Thema Motorradjeans im Vergleich.

Worauf solltest du beim Kauf einer Motorradjeans achten?

Neben Passform und Tragekomfort ist natürlich die Verarbeitung wichtig. Wenn du eine Motorradjeans kaufen möchtest, solltest du darauf achten, dass sie bestimmten Sicherheitsstandards entspricht. Vor allem das Material der Jeans sollte robust und abriebfest sein, um bei einem Sturz bestmöglichen Schutz zu bieten. Die Jeans soll dir schließlich nicht beim ersten Asphaltsurfer vom Arsch gerissen werden. Hierbei wird oft auf Kevlar oder Aramidfasern zurückgegriffen. Zusätzlich kann eine zusätzliche Schutzausrüstung wie Protektoren an Hüfte und Knien eingebaut sein oder nachgerüstet werden. Auch die Passform der Jeans ist wichtig, da sie eng genug anliegen sollte, um im Ernstfall nicht zu verrutschen oder hochzurutschen.

Einen sehr guten und ausführlichen Blogartikel hat dazu auch meine Bloggerkollegin Mo geschrieben. Diesen kannst du hier nachlesen.

Achte auf eine gute Passform.

Die Jeans sollte eng um die Taille anliegen. Frauen mit Hintern und Taille haben oft das Problem, dass eine Jeans an der Hüfte absteht. Lass dich nicht beirren, es gibt auch für dich die passende Hose.

Männerjeans sind keine gute Alternative

In den Standard-Shops wird bei großen Frauen aus Ratlosigkeit gerne zur Männerjeans gegriffen. Kann ich nachvollziehen, aber auch bei einer Frau um die 1,90 ist die Passform bei einer Männerjeans trotzdem eher in den seltensten Fällen eine passende Alternative. Bei kleinen Frauen rate ich komplett davon ab.

Zum Glück haben sich aber mittlerweile ein paar Marken etabliert, die um die Themen des weiblichen Körpers wissen und haben ein paar echt heiße Beinkleider auf den Markt geworfen. #thankgod

Der Tragekomfort sollte auch bei langen Ausfahrten nicht nachlassen.

Stichwort Lipödem. Dieses Thema betrifft unglaublich viele Frauen. Dabei ist die Krankheit nicht jeder Frau gleich anzusehen. Unabhängig davon ist es schmerzhaft und ich habe schon des Öfteren mitbekommen, dass Mädels sich stundenlang in schlecht passende Hosen drücken und danach die Beine blau haben, oder schlimmeres. Deswegen habe ich auch dieses Thema in meine Bewertung mit einfließen lassen.

Die Jeans sollten langlebig sein.

Wie bei einer normalen Jeans auch, hab ich keinen Bock, das Teil jeden Tag in die Wäsche zu schmeißen. Wusstet ihr übrigens, dass Jungs nicht klar ist, wie selten die meisten Frauen ihre BH’s waschen? 😀 Aber zurück zum Thema.

Motorradjeans sind im Alltag eine gute Alternative zur Lederkombi. Welche Vorteile und Nachteile es gibt und welche Marken für große Frauen, kleine Frauen und Frauen mit Lipödem geeignet sind, kannst du hier nachlesen. Let’s go:

IXS Classic AR Moto

Die Classic AR Moto von IXS war meine erste Jeans. Sie eignet sich für deine alltägliche Fahrt zur Arbeit oder zur Fahrt ins nächste Café. Insgesamt ist sie eigentlich super bequem, stretchy und weich.

Warum nur eigentlich? Bei längeren Tagestouren habe ich am Knie leichte Druck- und Scheuerstellen von den Protektorentaschen. Der Netzstoff, aus dem die Taschen sind, ist recht grobmaschig und sorgt bei langen Fahrten eben für diese Druck- und Scheuerstellen. Daher auch für Lipödem eher bedingt geeignet.

An besonders warmen Tagen ist sie jedoch meine unangefochtene Favoritin. Auch bei 45 Grad auf der Magic Bike in Rüdesheim 2022 hat sie mich nicht im Stich gelassen.

Natürlich eignet sie sich auch für unter 15 Grad, wenn man eine Leggings oder Strumpfhose drunter zieht. Allerdings wäre bei mir passformbedingt bei einer Leggings wahrscheinlich eher Schicht im Schacht. Hier eignet sich die Cargohose von Motogirl oder die ribbed Leggings von Motogirl deutlich besser.

Preis: 189,00 €

* Hier gibt’s das heiße Teil

Positiv:

Bis Länge 34
Gut geeignet für große Frauen
Protektoren herausnehmbar
Kevlar verstärkte Partien

Negativ:

Innenfutter scheuert am Knie
Für Lipödem bedingt geignet
Nicht wasserdicht

Gefahrene Kilometer

2.500

Geeignet für Temperaturen

15 – 35 Grad

Motogirl Kevlar Motorrad-Leggings ribbed

Die Musketier-Buchse – die Eine für alles. Mit ihr bin ich schon bei 5 Grad durch die Nacht gefahren und bei 40 Grad von Frankfurt nach Berlin.

Sie war meine zweite Motorradjeans. Mit ihr fahre ich zur Arbeit in die Anwaltskanzlei, aufs Reload.Land Festival nach Berlin oder auch einfach nur mal ein Eis essen. Ich würde sie manchmal am liebsten sogar so anziehen, weil sie einfach so scheiße bequem ist.

Es gibt sie ebenfalls in Kurz- und Langgrößen. Ich halte sie für die beste Motorrad-Leggings für Lipödem-Mädels, da es sie bis Größe 56 gibt und sie unfassbar weich und stretchy ist. Sie macht immer ne super Figur und sitzt auch ohne Gürtel super an Ort und Stelle.

Trotz des weichen Innenfutters hab ich auch bei 40 Grad kein unangenehm schwitziges Gefühl in der Hose.

Da ich sie so oft getragen habe, kommt hier das für mich einzige Manko zum Tragen, womit ich persönlich aber leben kann. Die Farbe wäscht sich etwas aus und der Stoff hat einen rötlichen Schimmer in der Sonne.

Preis: 229,00 €

* Hier gibt’s das heiße Teil

Positiv:

Kurz- und Langgrößen erhältlich bis 56
Gut geeignet für große Frauen, kleine Frauen und Lipödem
Protektoren herausnehmbar
Kevlar verstärkte Partien

Negativ:

Farbe wäscht sich recht schnell aus und der Stoff bekommt einen leichten Rotton
Nicht wasserdicht

Gefahrene Kilometer

4.000

Geeignet für Temperaturen

4 – 40 Grad

Motogirl Kevlar Motorrad-Leggings Sherrie

Nicht zu verwechseln mit der Ribbed, die Sherrie-Hose.

Sie ist vom Stoff her deutlich fester, insbesondere vom Knie abwärts. Hier fällt sie zumindest in der Langgröße auch sehr schmal aus. Nach Rücksprache mit Laura habe ich jedoch verstanden, dass das durchaus variiert und die Hose daher auch bei Lipödem gut getragen werden kann. Zumal sie den großen Vorteil hat, dass sie an der Wade keine Naht hat.

Für schmale Mädels sehr gut geeignet, auch sie gibt es in Lang- und Kurzgrößen. Ansich auch für Queensize-Mädels, denn die Hose gibt es bis 56. Dann sollten die Waden aber sehr schmal sein, denn hier ist nicht viel Spielraum. Daher halte ich sie für Lipödem-Mädels überhaupt nicht geeignet.

Aufgrund des leicht glänzenden Stoffes ist die Hose super geeignet, wenn es auf der Arbeit etwas schicker sein muss, oder wenn man Abends noch was vor hat. Für den schlankeren Look wurde auf die Vordertaschen verzichtet.

Preis: 229,00 €

* Hier gibt’s das heiße Teil

Positiv:

Kurz- und Langgrößen erhältlich bis 56
Gut geeignet für große Frauen
Gut geeignet für schmale Waden
Keine Naht an der Wade – dadurch durchaus geeignet bei Lipödem
Protektoren herausnehmbar
Kevlar verstärkte Partien

Negativ:

Nicht geeignet für kräftige Waden
Durch den glatten Stoff könnte man unter Umständen etwas auf dem Sitz herumrutschen
Nicht wasserfest

Gefahrene Kilometer

800

Geeignet für Temperaturen

15 – 40 Grad

Motogirl Lara Cargo Hose

Meine neuste Errungenschaft ist die Cargo-Hose Lara von der Marke Motogirl. Für mich die Jogginghose unter den Motorradhosen. Die ist einfach nur unfuckingfassbar bequem und sieht trotzdem noch super aus.

Ich hab sie für mich zur Standardhose für die Afterwork-Ausfahrten Mädels auserkoren. Ebenfalls mega weich und aufgrund der Passform lässt sie natürlich noch Platz für eine Leggings oder lange Unterwäsche. Hier drückt nix und scheuert nix.

Die Beintaschen sind für mich super praktisch, meist reichen die mir schon, um meinen Kram zu verstauen, zusätzlich zu den Innentaschen meiner Jacke. Also brauche ich keine zusätzliche Tasche.

Über 25 Grad könnte es recht heiß werden in dem Höschen, da sie ja noch ein weiches Innenfutter hat. Dazu in ein paar Monaten sicher mehr.

Sie ist zwar locker geschnitten, ist aber aus einem ziemlich festen Stoff, daher denke ich, dass sie gerade für Mädels mit Lipödem-Thematik eher weniger geeignet ist. Sollte mir dazu Jemand ein Feedback geben können, würde ich mich freuen.