Hey Ladies! Vier Tage R12 Heritage Tour durch die Alpen. Von Münchener Monsunregen und frischen 9°C bis zu 30°C in den slowenischen Bergen. Meine North of Berlin moto65 Textilkombi in Swatch-Black war dabei meine treue Begleiterin. Spoiler Alert: Die hat mich echt überrascht!
In diesem Artikel
Über North of Berlin: Wenn aus Regen-Frust echte Innovation wird
Quick Story: Hinter North of Berlin steckt Karsten Merz, ein Berliner Designer, der seine Motorrad-Leidenschaft schon als Teenager lebte. In den 80ern, völlig durchweicht vom Regen, bastelte er sich seine erste Regenkombi aus einer neon-grünen Theaterbühnen-Leinwand. War natürlich undicht. Nach seinem Bekleidungsdesign-Studium landete er, dank der Wende 1989, in der Motorradbekleidungsindustrie, arbeitete unter anderem für BMW Motorrad in der Produktentwicklung.
Seine Philosophie: „Du erlebst in fünf Minuten auf dem Motorrad mehr als manche Menschen in ihrem ganzen Leben.“ North of Berlin ist dabei mehr ein Schnappschuss einer Reise als ein bestimmter Ort. Ob in der Weite Brandenburgs, zwischen norwegischen Fjorden oder auf nebligen Schweizer Berggipfeln.
Was das für die moto65 bedeutet: Hier designt ein Motorradfahrer für Motorradfahrer mit jahrzehntelanger Erfahrung und dem Wissen, was wirklich funktionieren muss. Und das merkt man.
Der Münchener Monsun-Test: Als ich erstmal alles falsch gemacht hab
Mittwochnachmittag, München, 20°C und Regen wie aus Kübeln. Während meine Begleiter Stephan und Alex nach 300 Metern panisch in ihre Regenkombis geschlüpft sind, hab ich erstmal… gewartet. Weil ich dachte, ich bin dicht. Also regendicht. War ich nicht. Lag aber nicht an der Kombi.
Pro-Tip von einer, die’s verkackt hat: Die moto65 hat einen durchdachten Überhang über dem Hauptreißverschluss. Darüber machst du von der anderen Seite die Knöpfe zu, dann ist sie dicht. Hab ich natürlich nicht gemacht und bin erstmal nass geworden wie ein begossener Pudel. Glücklicherweise konnte ich mir aber die Klamotten relativ schnell wieder trocken fahren.

Und dann: Alles richtig gemach. Vor dem nächsten Schutt war die Kombi dicht und ich saß entspannt auf dem Bike.
Von 9°C bis 30°C: Die Bandbreiten-Königin
Vor der Tour musste ich mir überlegen, wie ich das klamottentechnisch handle. Eher entspannt bekleidet und die Regenkombi griffbereit, oder dauerhaft die North of Berlin Kombi und nix weiter. Ich hab mich dafür entschieden im Zweifel lieber etwas zu schwitzen, statt mir nass den Arsch abzufrieren.
Die Tour hat alles geworfen, was die Alpen zu bieten haben. 9°C auf dem Weg in die Alpen, 30°C in den slowenischen Tälern und die moto65 hat alles mitgemacht.

Bei Regen: Sechs bis sieben Stunden am Stück durch wechselndes Wetter, die Kombi hält dicht. Punkt. Wenn unerwartet Regen kommt, kriegst du alles auch während der Fahrt schnell verschlossen.
Bei Hitze: Die kleinen Belüftungsschlitze an jedem Hosenbein (mit Druckknopf fixierbar) sind genial. Während der Fahrt spürst du sofort, wie die Luft zirkuliert. Bei 30°C kein Game-Changer, aber definitiv besser als ohne.
Das Innenfutter: Meine neue große Liebe
Direkt beim ersten Anziehen hab ich mich über das weiche, kontrastfarbene Innenfutter gefreut. Wenn du sechs bis acht Stunden auf’m Bike sitzt, merkst du das normalerweise an den Knien oder bei der Jacke an den Ellenbogen. Hier zwickt nix. Ich hatte auch nach langen Tagen abends nicht das Bedürfnis, die Kombi sofort ausziehen zu wollen.




Der schwere Stoff erinnert mich an die Regenmäntel beim Westernreiten. Die Struktur ist einfach schön, die Passform des gesamten Anzugs gefällt mir. Irre bequem.
Der Passform-Jackpot: Standardgröße 44 und alles passt



Normalerweise muss ich Langgrößen bestellen und auch da ist nicht immer alles Gold, was glänzt. Bei der moto65 war ich erstaunt über die gute Passform in Standard-Größe 44. Das ist bei Motorradbekleidung für Frauen oft ein großes Problem, hier nicht.
Praktische Details: Die machen den Unterschied
Kombireißverschluss: Hose und Jacke verbinden sich, die Nieren bleiben geschützt und warm. Genial!
Hosenbeine: Dank Reißverschluss und Druckknopf sowohl für „in den Stiefel“ als auch für „über den Stiefel“ geeignet. Flexibilität, die ich liebe.
Taschen: Die großzügigen Außen- und Innentaschen bieten Platz für alle wichtigen Dinge. Innen: Handy, Geldbeutel, Sonnenbrille. Außen: Bike-Schlüssel (Keyless Go). Alles griffbereit, alles sicher.
Der einzige Schwachpunkt: Handgelenk-Innenfutter
Hier wird’s ehrlich: Die Säume am Kragen und an den Handgelenken sind mit einem wunderbar weichem Kord in der Innenseite verarbeitet. An sich eine tolle Sache, aber wenn du was Langärmeliges an hast und/oder mit kurzen Handschuhen fährst, dann saugt sich der Kord voll und gibt die Nässe an das Oberteil weiter.
Der Ärmel zieht sich voll, die Feuchtigkeit kriecht dir die Arme hoch. Das war mein einziger Ärger-Moment mit der Kombi. Das wäre sicher mit Handschuhen, die über den Saum gehen, vermeidbar gewesen. Möchte es hier aber nicht unerwähnt lassen, da ich generell eher mit Kurzhandschuhen fahre.





Sicherheit first: Level AA und Sas-Tec® Protektoren
Bevor wir zum Fazit kommen, noch ein wichtiger Punkt: Die moto65 ist nach EN 17092-3:2020 Level AA zertifiziert. Das bedeutet, sie bietet Schutz für längere Überlandfahrten und moderate Sportnutzung. Das verstärkte Material aus gewachsener Baumwolle gemischt mit Cordura® und der Ripstop-Struktur erhöht die Reißfestigkeit deutlich im Vergleich zu normalen Stoffen.
Bei den Protektoren setzt North of Berlin auf Sas-Tec®. Hochflexible und extrem flache Protektoren, die du beim Fahren kaum spürst. Schultern, Ellenbogen und Rücken sind mit Level 2-Protektoren ausgestattet, die Knie ebenfalls Level 2, die Hüftprotektoren Level 1. In der Praxis heißt das: Du bist gut geschützt, ohne dich wie ein Roboter zu fühlen. Die Protektoren passen sich den Bewegungen an und bleiben trotzdem da, wo sie hingehören.
Fazit: Absolute 10 von 10
Four days, all weather, zero Drama (bis auf das Handgelenk-Ding). Die North of Berlin moto65 hat mich durch Monsunregen, Alpenhitze und lange Fahrtage gebracht und ich fühlte mich dabei durchweg wohl.
Kaufempfehlung: Definitiv ja! Besonders für Langstreckenfahrerinnen, die eine Kombi wollen, die bei allen Bedingungen funktioniert und dabei noch gut aussieht.
Preis-Leistung: Für die Qualität und den Komfort absolut gerechtfertigt.
Bottom Line: Als Straßenfahrerin, die ihre vier Tage Alpentour ohne Ausrüstungsdrama verbringen wollte, Mission erfüllt. Diese Kombi rockt!
Fahrt ihr auch längere Touren? Schreibt mir eure Erfahrungen mit Textilkombis. Ich bin gespannt auf eure Tricks und Tipps!
Fotos: Sind vom fabelhaften Stephan Schaar.
Die moto65 wurde mir von Bad and Bold für diesen Test zur Verfügung gestellt – meine ehrliche Meinung bleibt davon unberührt. Kaufen könnt ihr die Kombi direkt bei Bad and Bold.


